Philipp Andreas Graefe, M.Sc.

Philipp Andreas Graefe, M.Sc.

  • Engler-Bunte-Ring 1
    76131 Karlsruhe

Mehrphasige CO2-Fischer-Tropsch-Synthese

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Bild KIT
Mehrphasige CO2-Fischer-Tropsch-Synthese

Mehrphasige CO2-Fischer-Tropsch-Synthese

Im Zuge der Energiewende wird der Transportsektor zunehmend elektrifiziert. Allerdings wird der Flug- und Langstreckenverkehr aufgrund der hohen benötigten Energiedichte auch in Zukunft weiterhin auf flüssige Energieträger angewiesen sein. Eine Möglichkeit diese auch CO2—neutral herzustellen bietet der Power-to-Liquid-Prozess (PtL). Ausgehend von fluktuierender, erneuerbarer Elektrizität kann mittels Elektrolyse H2 gewonnen werden. Zusammen mit CO2 aus Punktquellen wie Stahlwerken oder direkt aus der Luft, können im Rahmen chemischer Konversionen flüssige, erneuerbare Energieträger synthetisiert werden.

Eine vielversprechende Route bietet die CO2-Fischer-Tropsch-Synthese (CO2-FTS). Bei dieser exothermen Polymerisationsreaktion reagieren in Summe die Edukte CO2 und H2 zu diversen Kohlenwasserstoffen und dem Koppelprodukt H2O. Das Produktspektrum variiert je nach eingesetztem Katalysator und Reaktionsbedingungen in Kettenlängenverteilung, Anteil an Paraffinen, Olefinen und Oxygenaten. Somit können gezielt nicht nur flüssige Energieträger, sondern auch Grundchemikalien und weiter Ausgangsstoffe für die chemische Industrie in einem Reaktor bereitgestellt werden.

Zur industriellen Umsetzung der CO2-FTS bieten sich aufgrund der benötigten Wärmeabfuhr und fluktuierenden Verfügbarkeit der Edukte dreiphasige Reaktorkonzepte an, vor allem die Suspensionsblasensäule. Diese wird bereits industriell für die herkömmliche FTS eingesetzt.

Am EBI ceb wird die Kopplung beider Technologien (CO2-FTS + dreiphasiger Reaktor) untersucht. Unter dem Ziel des Scale-Ups vom Labor in den Pilotmaßstab wurde die Fischer-Tropsch Anlage aufgebaut. Hier werden kinetische Studien und Langzeitmessungen zu vielversprechenden Katalysatoren für die CO2-FTS durchgeführt. Mithilfe der Analytik werden Umsätze, Katalysatorstabilität und das Produktspektrum bestimmt. Diese Ergebnisse werden verwendet, um Modelle für die Reaktionskinetik und das Stoffsystem zu erstellen und schließlich eine Suspensionsblasensäule auszulegen.

Forschungsschwerpunkte

  • Kinetikmessungen der CO2-FTS im Rührkesselreaktor
  • Untersuchungen zur mechanischen und chemischen Stabilität eingesetzter Katalysatoren
  • Modellierung des dreiphasigen Stoffsystems
  • Reaktormodellierung und Scale-Up
Ausgeschriebene Bachelor- und Masterarbeiten (BA, MA)
Typ Titel beginn

Veröffentlichungen und Tagungsbeiträge


Development of Fe-based catalysts for CO hydrogenation to higher hydrocarbons for operating in slurry reactor
Fedorov, A.; Graefe, P. A.; Perechodjuk, A.; Rauch, R.; Wohlrab, S.; Linke, D.
2024. Applied Catalysis A: General, 680, Art.-Nr.: 119749. doi:10.1016/j.apcata.2024.119749
Hydrogen from Waste Gasification
Rauch, R.; Kiros, Y.; Engvall, K.; Kantarelis, E.; Brito, P.; Nobre, C.; Santos, S. M.; Graefe, P. A.
2024. Hydrogen, 5 (1), 70–101. doi:10.3390/hydrogen5010006
Effects of Co-Feeding CO on Catalyst Activity and Selectivity inThree-Phase CO2-Fischer-Tropsch Synthesis
Graefe, P.; Honold, V. B.; Rauch, R.
2023, November 9. Waste2H2 Final Conference (2023), Portalegre, Portugal, November 9–10, 2023
Three-Phase CO2-Fischer-Tropsch Synthesis - In-Line Quantification of Water by Tunable Diode Laser Spectroscopy
Graefe, P.; Asbahr, W.; Rauch, R.
2023, September 17. 14th European Congress of Chemical Engineering (ECCE 2023), Berlin, Germany, September 17–21, 2023